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Gutes Fazit zur Halbzeit des Forschungsprojektes ZooGloW

Deutschland verfügt über ein grundsätzlich gutes und etabliertes System zur Lebensmittelüberwachung – zu diesem Zwischenergebnis kommt das Forschungsteam des IPO-IT im Projekt ZooGloW. Das Projekt widmet sich der Analyse der amtlichen Prozesse entlang globaler Warenketten.

Das Forschungsprojekt „ZooGloW“ erarbeitet Empfehlungen zur Verbesserung der Aktivitäten der Lebensmittelsicherheit entlang globaler Warenketten. Im Fokus steht die höhere Sicherheit gegen den Eintrag von Zoonosen (vom Tier zum Menschen übertragbare Infektionskrankheiten) in importiertem Schweine- und Geflügelfleisch. Das Projekt startete im Juli 2013 und läuft bis voraussichtlich Mitte 2016. Beteiligte im Verbund unter der Federführung des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) sind neben dem IPO-IT die Charité Berlin, das Johann Heinrich von Thünen-Institut sowie die Tierärztliche Hochschule Hannover. Das IPO-IT legt seinen Schwerpunkt auf die Untersuchung der Prozesse und Aktivitäten der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Zudem werden in diesem Rahmen die betrieblichen Mechanismen zur Rückverfolgung im Krisenfall betrachtet.
Auf dem zweiten Verbundtreffen der Forschungspartner am 01.10.2014 am BfR in Berlin zog das IPO-IT eine positive Zwischenbilanz: Nach dem derzeitigen Kenntnis- und Untersuchungsstand des IPO-IT ist das System der Lebensmittelsicherheit in Deutschland schlüssig und wird von den Akteuren auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene allgemein als sehr gut wahrgenommen. Trotz unterschiedlicher Ausgestaltungen im Rahmen der föderalen Umsetzung auf Länderebene handelt es sich um ein etabliertes System, in dem die Kommunikation zwischen den Beteiligten gut funktioniert. Verbesserungen des Systems werden insbesondere durch Lebensmittelkrisen ausgelöst, wie beispielsweise die EHEC-Krise im Jahr 2011. Aktuell werden beispielsweise die Organisation und die Strukturen des Krisenmanagements angepasst und es finden Überlegungen zu Neuregelung der Kennzeichnung von Schwein und Geflügel statt. Durch die föderale Struktur kommen zudem Impulse aus den Bundesländern hinzu. Durch den Wettbewerb der Teilsysteme und die Diskussion unterschiedlicher Ergebnisse und Entwicklungen tragen diese zur Verbesserung des Gesamtsystems bei.
Zu diesen Ergebnissen kommt das IPO-IT auf Grundlage von umfangreichen Literaturquellenauswertungen und rund einem Duzend Gesprächen und Experteninterviews. Weitere Interviews und Vertiefungsgespräche werden bis Mitte 2015 folgen. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen bis dato insbesondere die Steuerungsprozesse auf Bundes- und Landesebene. Im weiteren Projektverlauf wird das IPO-IT seinen Fokus auf die Grenzkontrollstellen und die betrieblichen Rückverfolgungsprozesse legen. Zudem werden Best Practice Beispiele für Rückverfolgungssysteme in Lebensmittelbetrieben herausgearbeitet. Die Ergebnisse werden kontinuierlich dokumentiert und am Ende des Projektes publiziert. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit“ gefördert.